Auf dieser Seite möchte ich einen kurzen Überblick über unsere Projekte in Ololkirikirai geben. Als Moraltheologe ist es mir wichtig, dass ich mich in meinem täglichen Tun für die Natur und die Bewahrung der Schöpfung einsetze – dies ist mir auch bei den verschiedenen Projekten sehr wichtig.
Neues (Missions-)Fahrzeug
Im Jahr 2009 konnte dank zahlreicher Spenden und der Unterstützung von MIVA Austria ein neuer Toyota Landcruiser angeschafft werden. Das Fahrzeug ist seit Dezember ’09 in Ololkirikirai im Einsatz. Es bringt nicht nur den Pfarrer in weiter entfernt gelegene Außenstationen sondern auf der Ladefläche werden Leute mitgenommen und Lasten transportiert.
Wassertank
2007 wurde ein neuer Wassertank gebaut, der insgesamt 120.000 l fasst. Die Bausubstanz des alten Tanks war schon sehr schlecht, so dass dadurch viel Wasser verloren ging. Der neue, größere Tank wird mit dem Regenwasser von den Dächern der Pfarrgebäude gefüllt. Durch dieses Projekt haben noch mehr Leute aus der Umgebung einen einfacheren und kürzeren Zugang zum lebensnotwendigen Nass.
Ambulanzfahrzeug
Die medizinische Versorgung ist in unserem Gebiet sehr schlecht. Die Menschen kommen meist von sehr weit her, um sich in den zwei pfarreigenen Krankenstationen von den Krankenschwestern behandeln zu lassen. Da mein Pick up weit und breit das einzige Auto ist, werde ich in den Nächten öfters aus dem Schlaf gerissen, um Nottransporte ins 50 km entfernt gelegene Krankenhaus durchzuführen. Seit April 2008 haben wir ein Ambulanzfahrzeug für Notfälle und als mobile Krankenstation in entlegenen Gebieten im Einsatz. Es sterben vor allem Frauen und Babys bei der Geburt, weil es kaum Möglichkeiten zur medizinischen Begleitung während der Schwangerschaft gibt. Wir hoffen, durch eine mobile Miniklinik, die Säuglings- und Müttersterblichkeit signifikant senken zu können. MIVA Austria hat dieses Projekt mitfinanziert und für den organisatorischen Ablauf gesorgt. Von unserer Seite mussten „nur“ € 11.500,- aufgebracht werden. Der Betrag konnte, dank zahlreicher Spenderinnen und Unterstützer aus Österreich, Ende Oktober 2007 an MIVA überwiesen werden.
Kindergarten
2007 konnten wir die frühere, zu klein gewordene Kirche in der Hauptstation revitalisieren. Das Gebäude wurde generalsaniert, Bänke und Tische gezimmert und einige Einrichtungsgegenstände zusammengetragen. Montags bis freitags kommen nun Kinder aus der Umgebung in unserem kleinen Pfarrkindergarten zusammen. Sie werden nicht nur unterrichtet, sondern bekommen auch eine warme Mahlzeit am Tag und können am Nachmittag auf Matratzen ein wenig ausruhen. Durch dieses Projekt möchten wir vor allem die Waisenkinder fördern, damit sie nicht auf der Straße landen.
Neben den zwei nun schon bestehenden Kindergartenklassen möchten wir demnächst mit dem Start von zwei weiteren Gruppen beginnen. Dazu müssen zuerst Räume im ehemaligen Konventgebäude renoviert und dann eingerichtet werden. Wenn möglich, so möchten wir im Jahr 2010 die beiden neuen Klassen eröffnen.
Dispensary
Im November 2006 hat unser Bischof, im Rahmen seiner Visitation, die Krankenstation in Olorropil feierlich gesegnet und offiziell ihrer Bestimmung übergeben. Die Basisgemeinden in Olorropil haben in mühevoller Kleinarbeit das Gebäude errichtet. Von der Katholischen Männerbewegung in Österreich wurde die Innenausstattung finanziert. Seitdem konnte schon vielen Kranken und Verletzten in diesem sehr abgelegenen Teil der Pfarre geholfen werden.
Katechistenhaus
2006 gelang es, mit vereinten Kräften ein Holzhaus für die KatechistInnen in der Hauptstation zu errichten. Die MitarbeiterInnen kommen für Besprechungen und Seminare oft von sehr weit her und es ist für die meisten unmöglich, am gleichen Tag wieder in ihre Dörfer zurückzugehen. Das neue Haus ermöglicht es auch, dass mehrtägige Workshops und Seminare für verschiedene Gruppen abgehalten werden können.
Seit 2004 gehören Candle-Light-Dinners im Pfarrhof der Vergangenheit an 😉 Seit diesem Jahr genießen wir nämlich elektrisches Licht. Durch großzügige SpenderInnen aus Österreich war es möglich, eine Solaranlage anzuschaffen. Nun können wir den Pfarrhof, die Gebäude der MitarbeiterInnen und die Kirche mit Strom versorgen. Viele Vorbereitungs- und Kanzleiarbeiten können nun auch am Abend erledigt werden, das ist eine große Erleichterung.
2008 konnte ein zusätzliches Solarpanel mit Warmwasserschleifen auf dem Dach montiert werden. Bei Sonnenschein gibt es daher abends warmes Wasser, das durch die revitalisierten Wasserleitungen des Priesterhauses fließt.
Im November 2009 mussten die Batterien ersetzt werden. Trotz sorgfältiger Pflege war es notwenig, die schon ermüdeten Batterien zu erneuern. Nun funktioniert die Solaranlage wieder einwandfrei.
Jugendprojekt
Mit Geld von der Katholischen Jugend Wien konnten wir 2004 mit einem Landwirtschaftsprojekt in der Station Kisiriri beginnen. Die dortige Jugendgruppe pachtete ein Feld, um Getreide und später Kartoffeln anzubauen. Sie haben dadurch nicht nur eine sinnvolle Beschäftigung, sondern eignen sich auch Grundkenntnisse in der Landwirtschaft an, erwerben soziale Kompetenzen durch ihre Zusammenarbeit in Team und erwirtschaften seit dem letzten Jahr auch Gewinne. Das Projektgeld wurde den Jugendlichen nur geborgt, d. h. sie müssen es durch die erzielten Gewinne zurückzahlen, damit anschließend auch anderen Jugendgruppen diese finanzielle Starthilfe gewährt werden kann.
Biogasanlage
Gleich nach meinem Arbeitsbeginn in Ololkirikirai haben wir damit begonnen, Nutztiere zu halten. In der Zwischenzeit haben wir einige Hühner, ein paar Schafe, einen Esel und vier Kühe „erwirtschaftet“. Diese Tiere sind nicht nur wichtig für die Versorgung der MitarbeiterInnen mit Lebensmitteln sondern sie bringen der Pfarre auch schon kleine Einkünfte durch den Verkauf von Milch und Eiern.
Mit vereinten Kräften haben wir es geschafft, einen Kuhstall zu bauen und auch die für eine Biogasanlage notwendigen Geräte und Vorkehrungen bereit zu stellen. 2008 konnten wir diese umweltverträgliche Stromerzeugungsanlage in Betrieb nehmen. Zur Rückzahlung des aufgenommenen Darlehens brauchen wir allerdings noch finanzielle Mittel, nur etwa 1/3 des Kredits konnten wir 2009 zurück zahlen.
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